Den Glücksspielstaatsvertrag hat Deutschland bereits vor rund vier Jahren auf die Beine gestellt. Nun rückt das für die komplette Durchsetzung angesagte Jahr 2017 immer näher. Ziel ist es, sämtliche Spielhallen und Casino Konzessionen erlöschen zu lassen. Lediglich die Anbieter bekommen eine neue Chance, die den deutlich strengeren und umfangreicheren Auflagen gerecht werden können. Allein dadurch stehen schon jetzt etliche hundert Anbieter vor dem Aus. Aber nicht nur Anbieter von Spielautomaten und Roulette müssen sich auf harte Zeiten einstellen. Im Vertrag inbegriffen sind nämlich auch Buchmacher, die mit Sportwetten ihr Geld verdienen. Lediglich 20 Unternehmen wurde eine Lizenz zugeteilt – und zwar deutschlandweit. Das bis dahin bestehende Oddset Monopol hat die Regierung kurzerhand komplett gekippt. Kunden, die sich fürs Wetten entscheiden, müssen in Zukunft 5% an Steuern abgeben.
Strengere Auflagen und Mindestabstände
Die Konzessionen der Buchmacher haben eine Gültigkeit von sieben Jahren. 2017 werden sie ablaufen und das Finanzamt muss überprüfen, ob die bis jetzt geltenden Steuersätze lukrativ genug sind. Die Ergebnisse werden die Entscheidung beeinflussen, inwieweit es zu Erhöhungen kommt und welchen Anbietern auch künftig eine Lizenz zugeteilt wird. 2017 wird also für eine Vielzahl deutscher Glücksspielunternehmen ein echter Wendepunkt sein. Bis dahin stehen sie in der Schwebe und können nur hoffen, den Anforderungen des Staats gerecht zu werden. Vorrangig betrifft dieser gewählte Zeitpunkt aber Anbieter von Casino Spielen, Slots und dergleichen – in erster Linie lokale Spielbanken sowie Gaststätten mit Automatenbetrieb.
Deutlicher Rückgang ab 2017
Die Automatenwirtschaft sieht bereits schwarz, denn gerade sie ist von den 2017 durchgesetzten Änderungen schwer getroffen. Sobald alle Konzessionen ihre Gültigkeit verlieren, müssen harte Auflagen erfüllt werden. Dazu gehören unter anderem die Mindestabstände zueinander sowie zu öffentlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen (Schulen, etc.). Bereits jetzt kann man erahnen, dass viele Großstädte nach Durchsetzung des Gesetzes so gut wie keine Spielhallen mehr aufweisen werden. Auch Gaststätten mit Automaten müssen sich auf harte Zeiten einstellen, denn sie leben von dem Zugewinn aus den Geräten. Die größte Sorge gilt den vielen Arbeitsplätzen, die mit dem Umbruch verloren gehen werden. Gleichzeitig fügt man den Betreibern großen Schaden zu, denn ohne ihre Spielhallen haben sie kaum eine Perspektive für die Zukunft.