Die neuen Gesetze – darunter auch der steigende Steuersatz – scheinen zu funktionieren. In Berlin merkt man den Rückgang der Spielhallen inzwischen deutlich. 20 Unternehmen haben ihre Pforten innerhalb des letzten Jahres bereits geschlossen. Aber noch immer sind es 524 Betriebe, die sich quer durch Berlin ziehen. Einerseits ist der spürbare Rückgang aus Sicht der Politik ein Erfolg, andererseits gehen der Stadt dadurch immense Einnahmen verloren. Immerhin erzielt Berlin recht hohe Einnahmen aus den Glücksspielsteuern, die erst angehoben wurden.
Lizenzen laufen aus
Durch den Rückgang der Spielhallen gibt es logischerweise auch weniger Spielgeräte – 266 Automaten sind nun nicht mehr im Betrieb. Damit sank die Zahl auf 4.906 Geräte. Noch ist man mit den Entwicklungen nicht so zufrieden wie gedacht, denn man hatte sich einen deutlich größeren Rückgang erhofft. Auch fällt auf, dass in diversen Gebäuden nach wie vor bis zu acht Spielhallen gleichzeitig betrieben werden. Aber die ersten kleinen Erfolge sind schlussendlich besser als nichts. Im vergangenen Jahr befürchtete, man, dass viele Betreiber aus ihren Spielhallen einfach „Café-Casinos“ machen, um die Gesetze zu umgehen. Dies ist aber glücklicherweise nicht in dem Umfang passiert, der befürchtet wurde.
Neue Gesetze – und kaum Café-Casinos
Im Jahr 2014 lagen die Steuereinnahmen der Stadt Berlin durch Automaten bei rund 39,9 Millionen Euro. Man erkennt einen extremen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Damals waren es noch mehr als eine halbe Million Euro weniger, die die Vergnügungssteuer eingebracht hatte. Es scheint demnach so als würden zwar weniger Automaten existieren, diese sind aber noch intensiver im Betrieb und werden vermehrt genutzt. Für 2015 erhofft man sich Einnahmen in Höhe von ca. 40 Millionen Euro durch die Vergnügungssteuer.
Übergangsfrist läuft ab
Mitte nächsten Jahres ist die Übergangsfrist für Spielhallen abgelaufen. Dann sind die meisten Lizenzen nicht mehr gültig. Nur wer den strikten Auflagen standhalten kann, hat im Juli 2016 eine Chance auf eine neue Konzession für den Betrieb einer Spielhalle. Pro Standort wird lediglich ein Unternehmen dieser Art genehmigt, und auch Mindestabstände müssen fortan eingehalten werden – vor allen Dingen zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und dergleichen. Es könnte passieren, dass lediglich 25% bis 50% der bisher existierenden Spielhallen diese Auflagen erfüllen. Dann wird es definitiv leer in Berlin.