Ungarn ist nicht gerade das, was man als sozial starkes Land bezeichnen kann. Die Bevölkerung hier scheint insgesamt sehr wenig Geld zur Verfügung zu haben – fast schon zu wenig, um ein halbwegs sorgloses Leben führen zu können. Diese Tatsache führt dazu, dass sich die Regierung dazu entschlossen hat, Spielhallen zu schließen.
Der Grund: man geht davon aus, dass zu viele sozial schwache Spieler ihr bisschen Geld in Slotmaschinen und Co. investieren. Dadurch würde sich das Leben für genau diese Menschen weiter verschlechtern. Ein Zustand, den der Staat nicht weiter hinnehmen kann. Ziel ist es, sämtliche Spielcasinos und Spielhallen des Landes schon 2012 zu schließen. Zeit möchte die Regierung schlussendlich keine mehr verlieren. Die Auswirkungen für Betreiber jener Etablissements kann man sich bildlich vorstellen, doch die Landesregierung kennt diesbezüglich kein Pardon.
Pläne sollen noch dieses Jahr umgesetzt werden
Die rechts-konservative Regierung hat ihre Entscheidung bereits fest getroffen – Aussichten auf eine Meinungsänderung gibt es keine. Janos Lazar, seines Zeichens Staatssekretär und Ministerpräsident, gab zum Thema Spielhallenschließungen ein Statement ab. Im Interview machte er deutlich, dass die Regierung nicht tatenlos zusehen kann, wie arme Bürger auch noch ihr letztes Hemd in Glücksspiele investieren, bei denen meist sowieso nur die Spielhalle gewinnt. Sämtliche Etablissements, in denen Slotmaschinen zu finden sind, sollen deshalb schon in diesem Jahr für alle Zeiten geschlossen werden. Was übrig bleiben darf, sind die drei lizenzierten Casinos, die in Ungarn bereits seit einigen Jahren existieren. Hier dürfen auch weiterhin Automatenspiele angeboten werden. Für alle einfachen Spielhallen gilt die gesetzlich festgelegte Schließungspflicht – Gaststätten, Bars und weitere öffentliche Bereichen müssen vorhandene Spielautomaten sofort entfernen. Künftig gibt es in Ungarn ein striktes Verbot, das das Aufstellen von Automaten verhindert wird.
In Ungarn Spielstopp: Verabschiedung des Gesetzes nächste Woche
In der kommenden Woche wird das neue Glücksspielstaatsgesetz Ungarns bereits offiziell beschlossen. Warum es das Land derart eilig hat, die Schließung der Spielhallen durchzusetzen, ist bisher nicht klar ersichtlich. Erste Ansätze in diese Richtung gibt es hierzulande bereits seit 2011, denn es wurden Strafbesteuerungen festgelegt, die zum Abbau tausender Spielautomaten führten. Allein innerhalb eines Jahres hat sich die Anzahl der Maschinen von etwa 25.000 auf 4.500 verringert. Und selbst diese sollen schon in wenigen Wochen von der Bildfläche verschwinden. Wer dennoch nicht aufs Spielen verzichten möchte, der kann sich entweder in die drei verbleibenden Spielbanken begeben oder sein Glück im Online Casino versuchen. Dort stehen die Gewinnchancen letztlich sowieso viel besser.