Hamburgs Spielhallenbetreibern stehen harte Zeiten ins Haus. Bisweilen sind in jeder der Spieletablissements 12 Slotmaschinen erlaubt. Schon in wenigen Monaten soll diese Zahl auf 8 pro Halle reduziert werden. Das Gesetz wurde bereits geändert. Acht Spielgeräte – dies bedeutet drastische finanzielle Einbrüche für Betreiber und Besitzer landbasierter Casinos. Darüber hinaus sollen auch die Abstände zwischen den einzelnen Betrieben vergrößert werden.
Zwischen ihnen werden 500 Meter als Mindestabstand vorgeschrieben. Und das ist bei Weitem nicht das Ende der Fahnenstange, denn auch Spielsüchtigen will Berlin schon in Kürze drastischer entgegenwirken. Eine Datei für Sperrungen von pathologischen Spielern ist in der Mache. Es ist folglich nur noch eine Frage der Zeit, bis es in Berlins Spielhallen leer wird. Die SPD setzt hohe Maßstäbe. Schon 2012 sollen die Neuerungen in der Gesetzgebung durchgehen. Der Gesundheitsausschuss hat vorgestern abgestimmt und festgelegt, dass die neuen Gesetze ab 1.1.2013 in Kraft treten werden.
Berlins Spielhallenbesitzer in Gefahr
Die Schlinge um den Hals betroffener Spielhallenbetreiber zieht sich zu. Insgesamt 405 Etablissements zählt die Metropole Berlin. Jeweils vier Spielgeräte müssen pro Standort abgebaut und die Distanzen zwischen den Hallen auf 500 Meter erweitert werden. Alle Betriebe, die dichter beisammen liegen, müssen sich somit auf ihr Ende vorbereiten und werden schon in einigen Wochen ihre Pforten für alle Zeiten schließen. Laut Regulierung bleiben jene Spielhallen bestehen, denen das Älterenrecht zusteht. Ist folglich eine Halle bereits seit 20 Jahren fest installiert und die nächstgelegene besteht erst seit 10 Jahren, so hat letztere das Nachsehen. Die SPD geht sogar noch einen Schritt weiter, denn innerhalb der Partei plädiert man auf so genannte Bannmeilen, um Betriebe dieser Kategorie von Jugendzentren und Schulen sowie weiteren Einrichtungen für Kinder und Jugendlichen fernzuhalten. Die geplante Sperrdatei zentraler Natur soll den Schutz für Familien von betroffenen Süchtigen sowie pathologische Zocker selbst noch besser schützen.
Spielhallen und Spielsucht eindämmen durch Schließungen?
Der Verein „Aktive Suchthilfe“ steht deutlich hinter den Forderungen der SPD, denn das Sperren von Spielern sei die einzig effektive Maßnahme, um dem finanziellen Ruin und weiteren Problemen vorzubeugen. Für Online Anbieter und Spielbanken gibt es ein solches Instrument bereits – aktuell allerdings nur in Hessen. Hier macht sich die Effektivität bereits deutlich bemerkbar, denn betroffene Casinos spüren den Umsatzrückgang schon jetzt. In der Zukunft werden sicherlich auch weitere Bundesländer nachziehen, wobei noch nicht klar ist, wann es soweit sein wird. Der bittere Beigeschmack wird ab Januar spürbar sein, denn speziell im betroffenen Hamburg wird die Arbeitslosenzahl sicherlich wieder einmal stark nach oben schnellen.