Beim Thema Glücksspiel gehen die Meinungen so weit auseinander wie nirgendwo sonst. Während manch ein Spieler gar nicht genug kriegen kann von Slotautomaten, Roulette und Co., wird anderen Menschen allein bei dem Gedanken an die „Höllenmaschinen“ ganz übel. Das Problem Spielsucht haben wir in einigen unserer Berichte bereits ausführlich erläutert. Glückspilze gibt es ebenso wie Pechvögel, wobei letztere den Verlust nicht einfach hinnehmen, sondern sich letztlich immer wieder aufs Neue daran versuchen, ein Minus durch weitere Spielrunden auszugleichen – meist mit mäßigem Erfolg.
Dr. Anton Kampusch, erfahrener Psychologe und Spezialist auf dem Gebiet der Spielsucht, hat sich das Verhalten betreffender Spieler und jenes der Betreiber landbasierter Spielcasinos einmal genauer angesehen. Sein Ziel war es, die psychologische Seite und speziell die Tricks der Casinos ausfindig zu machen, die hinter dem Glücksspiel stehen. Sein Fokus lag auf jenen Casinobetreibern, die ihre Kunden ganz gezielt hinters Licht führen und ihnen eine falsche Vorstellung von Gewinnmöglichkeiten zu vermitteln versuchen – abgezielt auf das Unterbewusstsein der Menschen.
Psychologie des Glücksspiels
Dass Spielbankenbetreiber durchaus in der Lage sind, die Wahrnehmung ihrer Kunden zu verzerren, zeigt Dr. Kampusch an einem simplen Beispiel auf. Ein Besuch in der lokalen Spielhalle macht deutlich, dass Spieler gezielt animiert werden, ihr Glück zu versuchen. Die meisten Automaten sind dort an eine Sirene gekoppelt. Diese ertönt immer dann, wenn ein Gewinn erspielt wurde. Automatisch werden andere Spieler auf diesen Erfolg aufmerksam und lassen sich dazu verleiten, selbst um große Gewinne zu kämpfen. Der Gewinner selbst ist mit dem Ertönen des lauten Geräusches im Grunde genommen gar nicht gemeint, denn vielmehr geht es um die Animation der weiteren Kunden, sich ebenfalls ans Spielen zu machen und die Hoffnung auf eine baldige Ausschüttung nicht aufzugeben. Es besteht schließlich die Chance auf einen gigantischen Jackpot. Unbewusst glauben besagte Spieler nun, dass die eigenen Chancen mindestens genauso gut stehen müssen. Schnell kommt es zum Kontrollverlust und zu Ausgaben von Geldern, die eigentlich gar nicht frei verfügbar sind.
Viele Tricks in Spielhallen und Casinos
Ein weiterer psychologischer Trick, zu finden in landbasierten Spielcasinos, ist der Verkauf von Permanenzen am Roulettetisch. Spieler meinen, in diesen Zahlen, Daten und Fakten – Aufzeichnungen der vergangenen Spielrunden – ein Muster erkennen zu können. Sie geben demnach nicht nur Geld für die Permanenzen selbst aus, sondern versuchen das scheinbar entdeckte Muster in den nächsten Spielrunden weiter zu verfolgen und setzen meist sehr riskante Beträge für Wetten ein, die in der Realität wenig erfolgversprechend sind.