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Millionengewinne verpasst

Nicht abgeholte Lottogewinne sind scheinbar ein Phänomen, das sich schon seit Jahren hartnäckig hält. Jüngst hat eine Spielerin berichtet, sie habe theoretisch einen Millionenbetrag (damals noch in D-Mark) gewonnen – und zwar im Jahr 1991. Die Berlinerin hätte sich um Geld sicher keine Sorgen mehr machen müssen, verpasste es aber, den Gewinn einzulösen. Der Spielschein blieb durch eine Verkettung unglücklicher Umstände einfach liegen. Heute erzählt sie von diesem Erlebnis und davon, wie es ihr inzwischen – mit dem Wissen um die verpasste Chance – geht.

Einige holen Lottogewinn nicht ab

Manuela Röshel arbeitete damals in einer Fabrik in Berlin. Wie viele träumte sie davon, einen großen Lottogewinn zu erspielen. Deshalb füllt sie wie Millionen andere Menschen auch im Februar 1991 einen Schein aus. Inzwischen ist die Dame 57 Jahre alt. Vom Gewinn, umgerechnet wären es heute rund 860.000 Euro, hat sie jedoch nie etwas gehabt. Sie ließ nämlich die Frist verstreichen und holte den Gewinn einfach nicht ab. Ein weiterer unglücklicher Umstand machte es auch der Lottogesellschaft unmöglich, die Gewinnerin ausfindig zu machen. Diese hatte den Schein sonst immer mit vollständigem Namen, Adresse und Co. ausgefüllt. Diesmal allerdings war sie dermaßen im Stress, dass sie bloß Initialen aufschrieb. Mit diesen konnte leider niemand etwas anfangen.

Schein nicht gut genug kontrolliert

Und es kam noch schlimmer: Statt wie gewohnt nach den Lottozahlen zu schauen, machte sich Manuela Röshel einen schönen Abend mit ihrem Mann. Die beiden gingen essen, und so geriet der Lottoschein irgendwann einfach in Vergessenheit. Tage später warf die Gewinnerin einen Blick in die Zeitung und stellte fest, dass ihre sechs Zahlen nicht mit denen der Ziehung übereinstimmten. Dabei entfiel ihr, dass sie auch am Spiel 77 teilgenommen hatte. Diese Zahlen prüfte sie allerdings nicht. Mehr als drei Monate später wurde ihr Gewinnschein im TV hochgehalten. Zu diesem Zeitpunkt allerdings war der Gewinn bereits verfallen und das Geld floss in den Topf für die Sonderauslosungen.

Nicht der erste liegengebliebene Gewinn

Der Frust war Röshel sichtlich anzumerken, doch aufgrund der verstrichenen Frist erklärte ihr Mann, eine Weiterverfolgung habe keinen Sinn – genauso wenig, wie sie ein Leben lang darüber zu ärgern. Die Berlinerin spielt auch jetzt Lotto. Schließlich kann es doch möglich sein, dass sie noch einmal so viel Glück hat. Zumindest behält sie die Zahlen künftig besser im Auge. Dies ist kein Einzelfall, denn schon dutzende Gewinner haben es seit dem Start von Lotto verpasst, sich ihr rechtmäßig gewonnenes Geld zusichern. Der Tscheche, der die maximal möglichen 90 Millionen im Eurojackpot gewann, war ebenfalls auf den letzten Drücker gekommen und hat den Gewinn kurz vor Ablauf der Frist erst geltend gemacht.

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