Eigentlich hatte sich die Westdeutsche Spielbanken GmbH bereits für einen Standort entschieden. Schließlich sollte schon bald ein neues Casino in Köln entstehen – die Konzession für dieses ist seit längerem im Besitz des Unternehmens. Doch ganz offensichtlich beginnt die Suche nun von vorne. Sowohl die Stadt als auch zuständige Politiker würden die Spielbank gerne in der Messe City im Herzen von Deutz sehen. Westspiel selbst sagt bislang nicht viel dazu und gibt auch keine genaueren Informationen zur Frage: Wann und vor allen Dingen wo entsteht das neue Kölner Spielcasino?
Standorte immer wieder umgeworfen
Das Thema zieht sich inzwischen wie Kaugummi, und es scheint fast so als sei die Westspiel nicht gerade entscheidungsfreudig. Ende 2012 wurde die Lizenz für das Kölner Casino erteilt, und inzwischen sind fast drei Jahre vergangen. Eine Lösung gibt es aber offensichtlich noch immer nicht. Es gibt diverse Optionen, und so mancher Standort schien zunächst auch recht interessant. Warum sich das Glücksspielunternehmen immer wieder umentscheidet, weiß wohl niemand so genau. Für das Ende der Planung im Messe-City ist allerdings jemand ganz anderes verantwortlich: das Votum der Zurich-Versicherung. Dieses besteht aus mehr als 2700 Mitarbeitern und scheint etwas dagegen zu haben, sich den optimalen Platz mit dem Spielbanken-Betreiber zu teilen.
Messe der bisher vorteilhafteste Standort
Viele Stimmen sprechen weiterhin für Deutz, denn die Verkehrsanbindung ist vorbildlich, und auch sonst spricht in Sachen Infrastruktur (Hotels und Co.) einiges für diesen Standort. Diese Ansicht teilt auch Grünen Sprecher Jörg Frank. Im Grunde genommen würden beide Seiten von dem Platz an der Messe profitieren – nicht zuletzt die Messe selbst. Internationale Besucher könnten die Spielmöglichkeiten nutzen und würden ebenso durch das Casino angezogen, um dann ganz nebenbei einen Blick auf die Veranstaltungen um die Spielbank herum werfen. Diese Win-Win Situation ist zwar optimal, doch eine endgültige Entscheidung wurde noch immer nicht getroffen.
Westspiel lässt nichts durchsickern
Die Stadt selbst wäre froh, wenn sich Westspiel endlich entscheiden könnte. Schließlich gehen ihr in jedem Jahr ohne Betrieb geschätzte fünf Millionen Euro durch die Lappen. Das kann sicher nicht so weitergehen, doch Merfeld sagt dazu: „Wir stehen in den Startlöchern und sind kurzfristig in der Lage, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.“ Also bleiben eigentlich nur noch die Chefs der Westspiel, die dem Ganzen ein Ende setzen müssen. Die wiederum halten sich weiterhin bedeckt. Man kann letztlich nur abwarten, ob sich irgendwas tut in Sachen Kölner Spielbank.