Den bekannten Spruch „Mir fällt die Decke auf den Kopf“ haben die Gäste des Imperial Casinos im tschechischen Strážný am vergangenen Mittwoch deutlich zu spüren bekommen. Die Spielbank liegt an der Grenze zum deutschen Philippsreut ist eigentlich sehr beliebt, und sie war auch am Tag des Unglücks gut besucht. Ohne Vorwarnung stürzte das Dach des Casinos ein. Die Decke fiel den Gästen tatsächlich auf den Kopf. Zumindest gibt es laut Angaben der Betreiber keine Verletzten. Man kann nur von Glück sprechen, denn unter dem Schutt verbergen sich mehrere Spielgeräte, die eigentlich immer genutzt werden. Dass es an diesem Abend nicht so war, haben die Besucher wohl allein dem Glück zu verdanken.
Casinodach fällt herunter – Gäste unverletzt
Wenn von Glücksspiel die Rede ist, dann denken wohl die wenigsten darüber nach, was während des Einsetzens von Geld im Casino so alles passieren kann. Mit einem Teileinsturz der Decke hat aber wohl kaum jemand gerechnet. Stellt sich die Frage, ob man einen Besuch in der Spielbank überleben kann – unabhängig davon, wie hoch am Ende die persönlichen Verluste sind. Den Betreibern bleibt nun erst einmal nichts anderes übrig als die Spielbank zu schließen. Allerdings hatte man sich fest vorgenommen, spätestens zum Wochenende wieder zu öffnen. Die Renovierung hat das Casino bitter nötig.
Kunden wütend
Kritische Stimmen muss sich das Unternehmen aktuell gefallen lassen – insbesondere auf Social Network Seiten wie Facebook. Hier machen insbesondere Gäste ihrem Ärger Luft, die zum Zeitpunkt des Einsturzes im Casino vor Ort waren und miterlebt haben, wie schnell die Panik ausbrach. Laut einem Besucher waren die Mitarbeiter der Spielbank nicht nicht der Lage, für Ruhe zu sorgen und die erhitzten Gemüter der Gäste wieder runterzufahren. Daraus lässt sich schließen, dass auch das Personal in Panik geriet und kopflos versuchte, zu retten, was noch zu retten war. Die Wut hat sich auch auf solche Facebook Nutzer übertragen, die selbst nicht am Geschehen beteiligt waren.
Gefährlicher Zustand
Eine Familienmutter aus dem Landkreis Passau hab in der Zeitung „Am Sonntag“ zu verstehen, ihr Sohn habe sich an jenem Tag in Lebensgefahr befunden. Die Rede ist hierbei von einem 44 Jahre alten Mann, der sich gemeinsam mit seinen Freunden in der Spielbank aufhielt. Ohne Vorwarnung fiel das Licht aus, bevor es zum Einsturz der Decke kam. Laut Aussagen seiner Mutter habe er sich versucht, im Ausgang unter einem Bogen zu retten. Der Schutt kam nur wenigen Zentimeter neben ihm herunter. Dass die Frau ihren Ärger zum Ausdruck bringt, kann man durchaus nachvollziehen – zumal ihr Sohn letztlich nur Glück im Unglück hatte. Die ganze Sache hätte auch deutlich schlimmer ausgehen können.
Entschädigung ein „schlechter Scherz“
Die Betreiber der Spielbank sind offensichtlich nicht ganz bei Trost. Sie haben den „geschädigten“ Gästen angeboten, 50 Euro als Entschädigung auszuzahlen. Was man von diesem Angebot halten soll, ist fragwürdig. Außerdem hatte das Casino seine Pforten schon am Freitag wieder geöffnet. Hier wurde faktisch so getan als sei nie etwas passiert. Insbesondere unter den Betroffenen machen sich Zweifel breit, ob in der Kürze der Zeit eine fachmännische Sanierung hat stattfinden können. Die Angst, eine provisorische Lösung könne schon bald wieder für einen Einsturz sorgen, ist dabei durchaus berechtigt.
Früher war alles besser
Der Ruf der Spielbank an der tschechisch-deutschen Grenze war mal deutlich besser. Damals hieß das Ganze noch „Ingo Casino“ und wurde von Gustav Struck, einem Bayern, geleitet. Mit ihm und seinem „Nicht-Rauchverbot“ waren die Gäste mehr als zufrieden. Allerdings gab es inzwischen einen Betreiberwechsel. Mit diesem endete letztlich das gute Image des Spielcasinos. Die meisten ehemaligen Mitarbeiter haben das Feld sogar geräumt und sind zur Konkurrenz im Ort gegangen.